Fr. 26.8.
Heute haben wir dann endlich
ein schönes Apartment mit zwei Schlafzimmern, großem Wohnzimmer,
Küche und zwei Terrassen gefunden. Die Verhandlungen hat Sandra
geführt. Sie ist unsere Geheimwaffe. Ein junger
braungebrannter Italiener in Badehose spielt für uns den Übersetzer.
Sandra schaut immer wieder auf seine Badehose. Ich hab´s genau
gesehen….
Zu meiner Verteidigung habe
ich nichts zu sagen. Ich schaute ihm tatsächlich auf die Badehose.
Er hatte ja auch nichts weiter an, also wohin sollte ich sonst
schauen?
Jaja, so hatten wir noch vor dem Mittag ein nettes Apartment. Schön
groß, nicht weit von Strand entfernt und auf 120 Euro pro Nacht
runtergehandelt. Wir haben uns gleich gut mit der Vermieterin
verstanden. Sie spricht kein deutsch, wenige Worte englisch und
perfekt italienisch. Das macht unsere Verständigung nicht gerade zum
Kinderspiel. Aber irgendwie geht’s schon. Bettwäsche muss sie noch
von ihrer Schwester holen. Die schläft aber bis zwei. Dann hat sie
uns Kaffee gebracht. In den kleinen Bechern war diese schwarze
Brühe. Im Prinzip Kaffeepulver mit einem Tropfen Wasser vermischt.
Ohne Zucker bekommt man das nicht runter. Dazu gab´s noch
Milchkaffee. Leider hatte Sven auf die schnelle kein Verfahren auf
Lager, dass die Milch vom Kaffee trennt. So konnte er nicht
mittrinken…
Mittlerweile befinden wir
uns am Strand. Das heißt ich bin gerade allein. Sven + Nicky fahren
gerade ins große italienische Kaufland und machen den
Wochenendeinkauf – Ka ist nur schnell auf der Pullerbude (gibt’s
hier am Strand nicht). Wir werden die Zeit nutzen um m Strand ein
bisschen Dolce Vita zu machen. Hübsch sind die ja, die Italiener,
aber haben die auch was in der Hose?
Übrigens der Strand ist hier
sehr schön übersichtlich, ein paar italienische Touristen, eine
kleine Bar… Das Wasser ist recht warm und ordentlich versalzen. Als
Gott das geschaffen hat war er wohl sehr verliebt.
Mann kann sich hier Liegen
und Schirme ausleihe. Wir haben einen Schirm für 3 Euro geliehen.
Solche Infos sollten doch im Reisführer stehen. Scheißteil – diesmal
werde ich mich beschweren und einen eigenen schreiben.
Ein bisschen mach ich mir
Sorgen um die Jungs. Sie gehen einkaufen ohne Einkaufszettel. Wird
das gut gehen? Wir werden sehen. Schnitt!
Liebes Tagebuch, die Jungs
sind also zum Einkaufen gefahren und haben uns allein am Strand
zurückgelassen. Im selbem Moment als ich vom Pullern kam sind Sandra
und ich auch schon eingeschlafen, obwohl mein Buch ja auch grad so
spannend ist… als ich wach wurde war ich so durstig das meine Zunge
fest am Gaumen klebte und sich nicht mehr löste. Mist! Wasservorräte
waren auch aufgebraucht. Ich rieb mir die Augen und versuchte böse
zu sein – ging auch nicht – Batterien waren echt runter. Ich sah
mich um und bemerkte das ich plötzlich auch einen hauchdünnen Anzug
aus Sand trug – vielleicht sollte er mich vor der gefährlichen Sonne
schützen. Außerdem war jetzt die 4-fache Anzahl Kinder da. Bei einem
Kind neben mir diagnostizierte ich von weitem eine Schluckstörung,
bei einem anderem stellte ich fest dass es für sein Alter ganz schön
wenig Haare hatte. Dies fiel zum Glück nicht in meinen
Aufgabenbereich. Also beschloss ich mir noch ein Baby-Eis zu kaufen(
was anderes gab es hier nämlich nicht) und schließlich hatten wir ja
noch fast nichts gegessen. Mal sehen was die Jungs/Männer von ihrer
Jagd mitbringen….
Der Italiener der mir das
Eis verkaufte hatte sich die Brust rasiert. Ob das für den Verlauf
unserer Reise ausschlaggebend ist? Wer weiß das schon?
Wir Jungs waren auch nicht untätig. Ziel unserer kleinen Reise war
ein „Auchan“, so ne Art Superkaufland, das wir schon aus Ungarn
kannten. Dies war zwar 40km entfernt aber das mussten die Mädchen ja
nicht wissen. Dort angekommen fehlte es an elementaren Jagdwaffen,
sprich Geld. Von den 2 ausgeschriebenen Geldautomaten gab es einen
nicht und der andere hatte gerade kein Geld für uns. Was nun? Wir
liefen lieber noch mal die 500m zu dem anderem Automaten um
festzustellen das er sich seit unserem ersten Besuch nicht
materialisiert hatte. Schließlich zeigte ich einer jungen
italienischen Dame, die wie üblich kein englisch sprach (ich frage
mich wie sich die Süditaliener auf dem Weltjugendtag verständigt
haben?) am Auchan Infostand ob denn eine EC-Karte gut genug zum
einkaufen wäre- sie sagte einige italienische Sätze und wir
interpretierten dies als Ja. Zum Glück war dann noch ein Automat im
Auchan, als packten wir den Korb so voll es ging und basta.
Bevor wir gingen dachten wir
das doch die Mädchen bestimmt hungrig sind jetzt. Damit es uns nicht
genauso geht kauften wir uns lieber ein Stück Pizza. Wir wollten
auch mal böse sein Auf dem Rückweg hatten wir einen herrlichen Blick
auf den Hafen mit seinen vielen Schiffen. Nicky hatte sofort die
Piratenmütze auf.
21:30
– Wir sitzen auf unserer Terasse. Sven und Sandra reden über
geschäftliches. Ka erzählt Muschi-Witze. Aber zurück zum
Einkaufscenter: Sven und ich haben etwas die Kontrolle verloren und
für 130 € Essen gekauft. Aber ich habe viel über Sven gelernt. Ich
glaube er ernährt sich nur von Milch und Süßigkeiten. Das regt mich
auf.
Liste von Dingen die Sven nicht isst oder
trinkt:
- 1. Pilze
2. Fisch
3. Kaffee
4. Bier
5. Gurke
6. Tomaten
7. Zuchini
8. Auberginen
9. Avocado
To be continued….
Liste von Dingen die Sven bis vor kurzem noch
nicht gegessen hat, aber jetzt isst:
- Paprika
- Oliven
- Zwiebeln
Liste von Dingen die Sven mag:
- Coca Cola Light
- Milch
- Kekse
- Turo Rudi
- Nudeln mit Ketchup
- Erbsenpizza
Auf dem Weg nach Hause müssen wir tanken. Sven
schaut mich fragend an: „Diesel?“ Ich schließe die Augen und nicke
cool: „Diesel! My ShizzleWizzle“ In letzter Sekunde fällt mir der
Tankwart in den Arm. Das hätte ins Auge gehen können. Sven steht
unter Schock. Irgendwie schaffen wir es nach Hause. Die Mädchen sind
sauer weil wir so lange weg waren. Sie sehen hungrig aus. Kein
Wunder, wahrscheinlich lagen sie die ganze Zeit am Strand und haben
über Pipikram geredet. Ich koche Spagetti mit Bolognese und
Zucchini. Ka isst aber kein Fleisch und Sven mag keine Zucchini.
Sandra und mir schmeckt´s.
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